Der 1. Mai in Fürth

Über diesem 1. Mai hingen grauen Wolken und kalt war’s. Aber wir waren mit unseren Transparenten für zwei der wichtigsten Anliegen unseres Sozialforums dabei: bezahlbare Wohnungen und den Nulltarif im ÖPNV.

In den Reden wurden die steigende Armut und das Auseinanderklaffen zwischen arm und reich auch in Fürth kritisiert. Speziell wurde auf die um bis zu 40% niedrigeren Löhne beim Klinikpersonal verwiesen. Anja Schmailzl und Ruth Brenner übten scharfe Kritik an der Genehmigung der Pegida-Demo parallel zur Maikundgebung und an der dilettantischen Organisation insgesamt. Man habe „Pegida einen roten Teppich ausgerollt“ und im Grund selbst dafür gesorgt, dass der 1. Mai von Pegida befallen und mißbraucht wurde.

Der OB widersprach nicht grundsätzlich, verwies aber auf das Demonstrationsrecht, das er am liebsten ändern würde. Zum Glück kann er das nicht. Erfahrungsgemäß wird eine Verschärfung des Demonstrationsrechts nämlich gar nicht gegen die rechten Kohorten sondern gegen die Verkehrten angewendet. Zu den niedrigen Löhnen beim Klinikpersonal meinte er, dass die Tarifverhandlungen abgeschlossen seien und dass „man ja neu verhandeln könne“. Abschließend verwies er noch auf die niedrigen Arbeitslosenzahlen in Fürth. Viele Kundgebungsteilnehmerinnen waren mit diesen Beruhigungspillen nicht zufrieden. Es gab lautstarke Kritik. Weil man aber nicht kämpfen kann ohne auch zu feiern, gab es wenigstens eine wirklich mitreißende Musik von der Band „Quantensprung“.