Düsseldorf – Stadt wirft Geflüchtete aus Wohnungen

Düsseldorf, „Luxusghetto“ und „Stadt der Schönen und Reichen“, ist wieder um einen Skandal schöner und reicher. Diesmal sollen Geflüchtetenfamilien aus ihren Wohnungen rausfliegen, um dort Wohnungslose unterzubringen.

Insgesamt 13 Geflüchtetenfamilien mit insgesamt 37 Kindern sollen gezwungen werden ihre kleinen Reihenhäuser am Hasseler Richtweg in Düsseldorf zu verlassen und in eine Sammel­unterkunft zu ziehen. Die Menschen kommen u.a. aus Russland, Armenien, dem Irak und Mazedonien und leben zum Teil schon seit Jahren in den Häusern. Als neues Geflüchtetenheim soll eine ehemalige Schule auf der Lacombletstraße herhalten, die Unterbringung soll in den vormaligen Klassenzimmern erfolgen. Die sanitären Anlagen befinden sich in Containern auf dem Schulhof. Insgesamt sollen in Zukunft 170 Geflüchtete dort zusammengepfercht werden. Am Hasseler Richtweg hingegen wohnen die Geflüchtetenfamilien in kleinen Reihenhäusern mit fünf bis zehn Personen pro Haus. Es gibt bis zu fünf Zimmer pro Haus, so dass Rückzugsmöglichkeiten existieren. In der Straße wohnen auch ganz ‚normale‘ Leute, es besteht reger Kontakt zur deutschen Nachbarschaft. Viele Kinder müssten bei einem Umzug zum wiederholten Male die Schule wechseln, verlieren eine beliebte Anlaufstelle, einen Kinder- und Jugendtreff am Hasseler Richtweg, und ihre sozialen Kontakte in der Nachbarschaft.

Obdachlose und Geflüchtete gegeneinander ausspielen

Der Grund für den Umzug ist, dass in den Häusern am Hasseler Richtweg Obdachlose aus der städti­schen Notunterkunft Forststraße untergebracht werden sollen.

Knapp 40 Menschen wohnen derzeit noch im städtischen Obdach auf der Forst- und Kleinstraße. Ihnen ist zum 31.10.2013 gekündigt worden. Ein privater Eigentümer hatte die Wohnungen an die Stadt vermietet, diese wiederum nutzte die Wohnungen für wohnungslose Menschen. Die Kündigungen sind rechtskräftig, eine neue Perspektive für die Obdachlosen gab es danach erst einmal nicht.

Weil sie über keinen gültigen Mietvertrag mehr verfügten und Angst hatten, im Winter wieder auf der Straße zu landen, fragten Bewohner*innen der Forststraße beim Straßenmagazin fiftyfifty um Hilfe. Das „Bündnis für bezahlbaren Wohnraum“ machte diesen unhaltbaren Schwebezustand vor mehreren Wochen in einer Pressekonferenz überhaupt erst öffentlich…

Weiterlesen & Quelle: http://www.terz.org/texte/texte_1401/hasseler-richtweg.html