Leserbrief zur Wohnungssituation in Fürth

Da der OB hier mal wieder sehr weit ab von der Realität lebt, gab es einen Leserbrief vom Sozialforum, der auch in der FN abgedruckt wurde:

Fake-News vom OB zur Wohnungssituation

Schon mehrere Male versuchte OB Jung in der Öffentlichkeit das auch in Fürth vorhandene Problem der Wohnungsnot klein zu reden. Jetzt setzt er noch einen drauf und erklärt das Problem, „die soziale Frage des 21. Jahrhunderts“ (Andrea Nahles) schlicht für erledigt. Das erinnert fatal an Herrn Trump und seine Leugnung der Klimakatstrophe.
13 Wohnungen konnten jetzt eingeweiht werden und schon ist das Problem erledigt! Eine Antwort auf eine Anfrage der Stadtratsfraktion der Grünen ergab, dass in den letzten Jahren insgesamt von der WBG 206 Sozialwohnungen neu gebaut wurden. Nachdem die Warteliste der Haushalte mit Wohnberechtigungsschein die Ansprüche auf eine Sozialwohnung haben und sehnsüchtig auf eine solche warten zuletzt „mehre Quartale in Folge gesunken ist“ beträgt sie aber immer noch 564haushalte, bei einem Bestand von gerade mal 2200 Sozialwohnungen.2011 gab es noch 2600 Sozialwohnungen! 2020 werden nochmal 300 Wohnungen aus der Mietpreisbindung fallen!
564 Haushalte auf einer Warteliste für eine Sozialwohnung. Das bedeutet, dass sie im Moment entweder in für Ihre Einnahmen viel zu teuren Wohnungen leben, sie wegen der zu hohen Mietkosten ihre Ausgaben für den Lebensunterhalt drastisch einschränken müssen, mit der Gefahr der drohenden Überschuldung, oder aber in für sie viel zu kleinen Wohnungen unter beengten Verhältnissen leben zu müssen, mit vielen negativen Auswirkungen z.B. für Kinder ohne einen vernünftigen Platz zum Spielen und auch für Hausaufgaben. Oder sie leben gezwungenermaßen in kalten, feuchten, zugigen z.T. schimmligen Wohnungen.
Für den Wohnungsbau insgesamt gibt es zwar Zahlen, aber keine Zahlen darüber wie groß der Bedarf an Wohnungen insgesamt ist! Aber ein Indikator für Wohnungsmangel dürfte die „Preisexplosion“(FN) bei Neuvermietungen sein, die sich laut Mietenspiegel in den letzten zwei Jahren um 20% verteuert haben!
Ende der Wohnungsnot erreicht? Wer wie schon mehrfach der OB das Problem kleinredet oder gar leugnet, zeigt ganz deutlich, dass er nicht willens ist das Problem konsequent anzugehen, denn wo es keine Wohnungsnot gibt, müssen auch keine Anstrengungen zur Lösung des Problems unternommen werden. Einfach darauf zu warten, dass der Markt es richtet ist falsch, die Marktgläubigkeit hat die Misere angerichtet! Der OB lässt in dieser Frage gerade die Bedürftigsten, die es am Wohnungsmarkt am schwersten haben im Stich! Bleibt nur zu hoffen, dass es bei den nächsten Wahlen dafür die Quittung erhält!